Auftrag:
Sprachliche Ergänzung des gestalterischen
Kunst am Bau Auftrages
Vorgaben durch Kunde:
Keine
erhalten von Kunde:
Projektbeschrieb, Gestaltungskonzept, Thematik
Auftraggeber:
kontur2, 3600 Thun + 6875 Monte
hallers brasserie www.hallersbrasserie.chder Bürolist www.derbuerolist.ch
holzspektrum www.holzspektrum.ch
dürig + völkel www.vomschreiner.ch
oekoladen thun www.oekoladenthun.ch
carl oechslin gesellschaft www.coeg.ch
nonemale www.nonemale.ch
aarton ag www.aarton.ch
benno meuvly www.bennomeuwly.ch
thymos naturfarben www.thymos.ch
christin-a www.christin-a.ch
kontur2 www.kontur2.ch
aglaia.de www.aglaia.de
dreipunkt-praxis www.dreipunkt-praxis.ch
kinderpraxis panorama thun www.kinderpraxis-panorama.ch
unik-art www.unik-art.ch
Auftrag:
Sprachliche Ergänzung des gestalterischen
Kunst am Bau Auftrages
Vorgaben durch Kunde:
Keine
erhalten von Kunde:
Projektbeschrieb, Gestaltungskonzept, Thematik
Auftraggeber:
kontur2, 3600 Thun + 6875 Monte
Ausgangspunkt
Für das Kunst am Bau Projekt „ausSichten“ wurde derGraph von kontur2 um textliche Mithilfe gebeten.
„ausSichten“ ist eine Auseinandersetzung, ein Spiel mit dem Aussen und Innen.
Der Textteil vertieft den Anspruch eines Dialoges des Bauwerks mit der Umgebung und der Nutzer mit ihrer Gedankenwelt. Die dadurch aufgeworfenen Assoziationen und Fragen sind erwünscht.
was derGraph überlegte
DerGraph erarbeitete eine Art Gedichtform, poetisch aber ohne gereimtes Versmass, die das Solina als Gebäude im Kontext zu seiner Umgebung zeigt, aber vor allem das Schauen eines Bewohners nach Aussen auf sein Spiez. Sein Erinnern an und sein Leben in Spiez.
Solina beherbergt Menschen verschiedenster Alters-, Gesundheits-, Berufs- und Bildungsgruppen.
Manche sind nur Besucher. Für kurze Zeit.
Andere kommen immer wieder.
Einige verbringen ihr Leben hier.
Die Sprache ist bewusst sehr einfach gehalten, nicht intellektuell oder philosophisch. Eine poetische Grundstimmung ist aber gewollt.
In den ersten beiden Strophen schaut einer der Bewohner nach Aussen und in seine Vergangenheit, beschreibt Spiez mit seinen hervorstechenden Land- und Baumarken.
Die folgenden vier Strophen sind auch eine Analogie der Jahreszeiten und zugleich an die verschiedenen Alterstufen des Lebens.
Denn Beginn macht der Winter. Der Winter ist sein Kleinkindalter, er hinterlässt erste Zeichen in der Welt, ohne sich daran erinnern zu können. Es ist seine Zeit der Vorbereitung und der Ruhe.
Der Frühling ist die Jahreszeit des Erwachens, seine Jugend. Ist kennenlernen und erlernen. Alles ist neu, alle so schön bunt hier. Er entdeckt das Begehren, die Liebe, sucht seine Berufung. Viele empfinden dies als die schönste Zeit ihres Lebens, darum das Jubilierende in der Strophe. Auch die Natur jubiliert, erwacht nun.
Im Sommer, sein Erwachsenenalter, geniesst er das Leben: Er ist im Vollbesitz seiner körperlich und meist auch geistigen Kräfte. Die Jahreszeit erinnert er als Wärme auf der Haut, draussen sein, nie endende Tage, eine Zeit ohne Sorgen.
Der Herbst ist das Alter, ein letztes Aufbäumen der Natur, das Ernten und Geniessen von Erinnerungen und auch vom Wein. Geniessen was im Frühling gesät wurde.
Vorletzte Strophe. Er prüft, hat nun Zeit vieles in seinem Leben zu begreifen, verliert sich darin, trauert um manches, ist demütig bei anderem, dankbar für weiteres.
Und als letztes sein Abschied. Er offenbart seinen Glauben an ein Weiterleben – irgendwie.
Die Worte von derGraph sollen Trost, Freude, Inspiration und Erinnerung für alle Besucher sein. Sie sollen darüber nachdenken, sie ignorieren, auseinandernehmen und neu zusammensetzen. Ihre eigene Interpretation finden. Jeder sei frei in der Wahl.
Es sind nur Worte.
Heimat
Ich gehe hinaus, hinaus um zu finden.
Was ich finde, bringe ich zu Dir.
Ich komme heim und trage in mir meine Schätze
und lege sie Dir vor die Tür.
Wenn ich gehe, finde ich das Leben,
die Farben und darauf spiegelnd das Licht.
Auch wenn ich mich nicht bewege
das Draussen ist drinnen in mir.
Ich sehe Hügel bewachsen mit Reben
und Kuppen mit Bäumen gekrönt
eine Bucht von Häusern umgeben
ein Schloss mahnt vergangene Zeit.
Im Winterlicht entsinn ich Dich
eiskalt, vom Schnee gewandet
Dein weisses Kleid trägt meine Spur
bis Frühling Dich verwandelt.
Mit Zwitschereien und Gespriesse
schreist Lust Du und ich lach.
Zähl Blütenblätter, sprech den Reim,
werf Blicke nach den Schwalben.
Und Sommer kommt, sonnenverbrannt
flirrt Hitze durch die Tage.
Bleib lange wach, geniesse Dich
und denke nicht an Morgen.
Lass Dich allein den Herbst beginnen,
den langen Weg zum Winter hin,
ein letztes Mal, Dich farbig prunken
trink Dein Geschenk an mich.
Ich seh was ist, was war, was bleibt.
Entdeck Dich stets von Neuem.
Ich schmecke Dich und greif nach Dir,
tief tauch ich ein ins Gestern.
Und immer Du und immer ich,
Erinnerung, mein Zauberland.
Was Du mir gabst, geb ich zurück.
Doch Abschied ist es dennoch nicht